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In der Güterabfertigung, die Abkürzung lautet  Ga , werden Wagenladungs- und Stückgutsendungen abgefertigt. Das betrifft gleichsam den Eingang der beförderten Güter als auch den Ausgang der über das Gleis  angekommenen

und abgehenden Warensendungen. Die Tätigkeiten oder Arbeitshandlungen umfassen die Frachtbriefprüfung, die Frachtberechnung und der Stückgutladedienst. Innerhalb der Deutschen Reichsbahn war das dem Hauptdienstzweig Betriebs- und Verkehrsdienst untergeordnet.

Im Untermenü finden Sie Firmen, die über die Güterabferti-gung ihre Güter geliefert bekamen oder versandt haben.

PauligGa.JPG

Foto: Sebastian Paulig

Im nebenstehende Foto sehen Sie rechts die Güterabfertigung Ga. Sie schliesst sich als flaches Gebäude dem Empfangsgebäude an. Mittig sehen wir vorge-streckt den Anbau des Dienstzimmers des Bahnhofsvorstehers. Später nannte er sich Leiter der Diensstelle.

Unten sehen Sie eine Skizze der Draufsicht.

Güterschuppen.JPG

Mit der Einweihung des Bahnhofes in Gispersleben im Jahre 1867 gab es das Gebäude in seiner Form noch nicht, aber der Bedarf entwickelte sich sprunghaft. Im Jahre 1877 wurde im Halleschen Tageblatt die Ausschreibung der erforder-lichen Leistungen angekündigt:

Ga Gispersleben_Hall.Tageblatt 18770516.JPG

Bei ankommenden Sendungen fuhren die Fahrzeuge, also auch noch Pferdefuhrwerke, an die Seitenrampe der Güterabfertigung. Eines der Tore sieht man noch, ein anderes weiter rechts wurde zugemauert. Die Ladung wurde im Güterschuppen zwischengelagert oder bestenfalls sofort auf Waggons der Bahn umgeladen. Dazu waren auf der Gleisseite ebenfalls Ladetore. Umgekehrt war der Werdegang bei den ankommenden Sendungen.   Schwere Ladung wurde auf der Laderampe umgeschlagen. Dort gab es neben der Seitenrampe auch eine Kopframpe, wo auch Fahrzeuge ver- und entladen werden konnten. Firmen warben in ihren Geschäftspapieren mit der Möglichkeit, über die Bahn die Erzeugnisse zu transportieren. Bitte werfen Sie einen Blick in das Untermenü. Der Güterumschlag endete dann auch Ende der 1960er Jahre. Im Bahnhofsverzeichnisnis 1970 sieht der ist der Bahnhof auf Seite -48- folgendermaßen aus: 

Gispersleben waage.JPG

Die Zahlen und Zeichen haben folgende Bedeutung:

Unterhalb der Spalte 1 ist Platz für handschriftliche Eintragungen.

In der Spalte 2 steht der Name fettgedruckt, Dann folgt die Bahnhofsnummer, die erste Ziffer steht für die Reichsbahndirektion, also hier eine 4 für Erfurt. die zweite Ziffer steht für fas Reichsbahnamt, also auch Erfurt. Die dritte bis fünfte Ziffer ist die Ordungs-nummer und die sechste Ziffer ist die Kontrollziffer. Das Kreuz zeigt an, dass für die beiden Anschlussbahnen (Kraftwerk, Stahlbau) Agenten existieren, mit denen arbeitsteilig der Verkehr geregelt wird. Unterhalb der Namensbezeichnuing ist der zuständige Warenladungsknotenbahnhof benannt.

In der Spalte 3 sind die Abfertigungseinschränkungen beschrieben. Die doppelt unterstrichene Zahl 40 beschreibt die Wiegefähigkeit der Gleiswaage in Tonnen. Die Buchstabenkombination WA bedeutet, dass in Gispersleben nur Wagenladungen für die Anschlussbahnen behandelt werden. 

In den Spalten 4 - 7 stehen Angaben zur Entfernungsermittlung.

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